"Lesen ohne Nachdenken ist wie Essen ohne Verdauen."
– Edmund Burke (1729-1797)
Bücher gehören zu den wertvollsten Quellen für Wissen, Inspiration und persönliches Wachstum. Doch bloßes Lesen reicht oft nicht aus – wer den Inhalt nicht richtig verarbeitet, vergisst ihn schnell oder weiß nicht, wie er vorgehen soll, um das Maximum aus jedem Buch herauszuholen. So wird Lesen nicht nur zur Unterhaltung, sondern zu einem wirkungsvollen Werkzeug für Lernen, Entwicklung und echten Fortschritt.
Ob man ein Buch verfassen, eine Präsentation erstellen oder sich in das Buch nur hineinlesen möchte, sind alles berechtigte Ziele – Ziele, die man schon vor dem Lesen definiert haben sollte. Diese werden nämlich das Markieren relevanter Textpassagen erleichtern, denn wer nicht weiß, wonach er sucht, kann nicht erkennen, was relevant ist. Man würde sich selbst nur mit einem Buch wiederfinden, das absolut keine Markierungen enthält.
Das Definieren der Intention zu einem Buch bildet das Fundament der Bearbeitung eines Buchs, denn danach ist man in der Lage, relevante Textpassagen zu markieren. Mit den Markierungen ist man wiederum in der Lage, ein Kapitel zusammenzufassen. Später kann man mit den ganzen Kapitel-Zusammenfassungen das gesamte Buch zusammenfassen. Es baut alles aufeinander auf: Wenn also das Fundament nicht vorhanden ist, bricht die gesamte Herangehensweise zusammen.
Die Struktur eines Buchs, das man liest, festzuhalten, hilft der Übersicht und der Orientierung. Die Struktur festzuhalten hat nicht sonderlich großen Einfluss darauf, möglichst viel aus einem Buch herauszubekommen (es sei denn, es ist – aus welchen Gründen auch immer – Teil der Intetntion, verschiedene Strukturmöglichkeiten zu sammeln), doch es ist eine kleine Hilfe, die für eine bessere Orientierung sorgt.
Sakkaden sind schnelle, ruckartige Bewegungen der Augen, um den Fokus auf ein neues Ziel zu richten. In diesem Kontext ist das Ziel das nächste Wort beim Lesen.
Sakkaden beim Lesen zu vermeiden – z. B. mithilfe eines Stifts – erhöht bemerkbar die Lesegeschwindigkeit, was zu flüssigerem Lesen führt. Durch Vermeidung von Sakkaden wird für mehr Input in gleicher Zeit gesorgt.
Manchmal hat man die Möglichkeit, sich mit dem Autor befassen zu können, z. B. weil dieser an einem Interview teilgenommen hat. Diese Möglichkeit sollte man in Anspruch nehmen, um sich ein Bild von dem Autor zu machen und so ein allgemein besseres Verständnis für sein Werk zu bekommen.
Ablenkungen sind in Fokus erfordernden Situationen ein Ärgernis, daher ist es ratsam, Ablenkungen vor dem Lesen zu beseitigen, z. B. indem man die Nicht-Stören-Funktion seines Smartphones einschaltet oder sich in eine Bibliothek zurückzieht.
Um so viel wie möglich aus einem Buch herauszubekommen, ist es indirekt sinnvoll, relevante Textpassagen zu markieren. Diese Markierungen erleichtern nachher das Zusammenfassen eines Kapitels. Das Markieren selbst ist nicht von Bedeutung, wenn es darum geht, so viel wie möglich aus einem Buch herauszubekommen, sondern das Zusammenfassen der Kapitel des Buchs. Relevant könnten z. B. Zitate oder Abbildungen sein. Was relevant ist, hängt unmittelbar mit der Intention zusammen.
Nachdem bis zum Kapitelende markiert wurde, sollte die Relevanz der Markierungen bewertet und ggf. verworfen werden. Oft stellt sich nach dem Beenden eines Kapitels heraus, dass einige Markierungen nicht wirklich wichtig sind, weil z. B. wichtigere, neue Infos diese ersetzen.
Wissenschaftler sagen, dass ein nur gelesenes Buch zu einer geringen Behaltensquote des Gelesenen führt. Um dem entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, Notizen zu den markierten Textpassagen niederzuschreiben. Hierbei ist es besser, die Notizen in eigenen Worten zu formulieren, anstatt die Notizen mithilfe der Aussagen des Autors abzuschreiben, denn auf diese Weise verbessert man gleichzeitig seine Rhetorik. Die Notizen dürfen auch gerne fortgeführte Gedankengänge des Autors oder weitere Tipps/Beispiele o. Ä. beinhalten.
Das Zusammenfassen der Kapitel eines Buchs trägt direkt dazu bei, ein tieferes Verständnis der Inhalte zu erlangen. Außerdem erinnert man sich durch das Zusammenfassen der Kapitel an wichtige Inhalte leichter. Um ein Kapitel problemlos zusammenzufassen, ist es opportun, Notizen zu gemachten Textpassagen innerhalb eines Kapitels zu nutzen. Da diese Notizen sich optimalerweise bereits direkt auf relevante, markierte Textpassagen beziehen, eignen sie sich hervorragend, Kapitel zusammenzufassen.
Ein Buch zusammenzufassen sorgt direkt für ein tieferes Verständnis des Buchs: U. a. wird die Essenz des Buchs dadurch ersichtlicher. Hinzu kommt, dass man die Inhalte des Buchs nicht einfach so vergisst. Außerdem fällt das Empfehlen eines zusammengefassten Buchs erheblich leichter, da eben die Essenz des Buchs nun klar ist.
Beim Zusammenfassen eines Buchs ist es praktisch, von den einzelnen zusammengefassten Kapiteln Gebrauch zu machen.
Das aus einem Buch erlangte Wissen, seinen Mitmenschen zu berichten, hat direkten Einfluss darauf, so viel wie möglich aus einem Buch herauszubekommen, denn durch diesen Akt wird das Vergessen der Erkenntnisse erschwert; das Wissen wird z. B. gefestigt, indem, aus welchen Gründen auch immer, über eine Ansicht des Autors diskutiert wird.
Dieser Punkt ist daher wertvoll, weil man das erlangte Wissen nicht einfach konsumiert und optimalerweise seinen Mitmenschen lehrt, sondern auch für seine sich in anderen Bereichen befindenden Zwecke nutzt – etwa wenn man Techniken eines Buchs bzgl. Zeitmanagements nicht nur fürs Studium, sondern auch zur besseren Organisation der eigenen Freizeit anwendet; mit einer Handlung erfüllt man also mehrere Zwecke – der Inbegriff der Effizienz.
Bevor man einen Text liest, kann es helfen, sich gezielt darauf vorzubereiten – genau das ist die Idee hinter dem sogenannten Pre-Reading. Es umfasst Strategien, die das Verstehen eines Textes erleichtern, noch bevor man ihn überhaupt liest.
Wie bereits oben erwähnt: Manchmal hat man die Möglichkeit, sich mit dem Autor befassen zu können, z. B. weil dieser an einem Interview teilgenommen hat. Diese Möglichkeit sollte man in Anspruch nehmen, um sich ein Bild von dem Autor zu machen und so ein allgemein besseres Verständnis für sein Werk zu bekommen oder aber auch, um zu bewerten, ob sein Werk überhaupt es wert ist, gelesen zu werden:
Previewing ist eine evidenzbasierte Lesetechnik. Anstatt sofort mit dem Lesen zu beginnen, überfliegt man erst die Inhalte, wie z. B. Abbildungen, das Inhaltsverzeichnis, Tabellen usw.. Sie wird aus mehreren Gründen empfohlen:
Beim Lesen eines neuen Buchs könnte man z. B.:
Diese Tätigkeiten dauern oft nur wenige Minuten, können aber spürbar die Effizienz des Lernens steigern.
Lesen kann weit mehr sein als bloßer Konsum von Text. Wer bewusst mit klarer Intention liest, gezielt markiert, Notizen anfertigt und das Wissen aktiv anwendet, erschließt sich das volle Potenzial eines Buchs. Methoden wie Pre-Reading, das Vermeiden von Ablenkungen oder das Lehren des Gelernten machen aus dem Lesen einen effektiven Lernprozess. Mit den hier vorgestellten Strategien wird Lesen nicht nur nachhaltiger, sondern auch zu einem Werkzeug für persönliche Entwicklung, Wissenstransfer und Effizienz.